Im Oktober 2001 war KVN auf dem Döhrenberg bei Lüdge
(Raum Bad Pyrmont) mit dem Aufbau einer Windkraftanlage beauftragt. Es galt,
4 Windenergieanlagen vom Typ „Enron Wind 1.5SL“ aufzustellen.
sehr imposant:breites und damit standsicheres Fahrwerk und nur scheinbar
zierlichem Oberwagen mit der Kranführerkabine |
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Nur scheinbar zierlicher Oberwagen: Nun erkennt man, wie groß er eigentlich ist |
Zunächst die nicht uninteressanten Zahlen des Windparks Dörenberg: Die Türme
haben eine Nabenhöhe von 100m und verfügen dank der 77m Rotordurchmesser über
insgesamt 6 MW Nennleistung. Dies bedeutet, dass die Anlage ca. 14680000 kWh
Jahresenergieertrag (Prognose) erreicht, womit über 4200 durchschnittliche Haushalte
mit Strom versorgt werden können. Bedenkt man, dass im Raum Bad Pyrmont weitere
vergleichbare Anlagen momentan zur Ausschreibung stehen.... beachtlich!
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Aufgebaut ist der Mast auf eine Rollenhöhe von ca 120m |
Die Rolle sitzt in einer fest abgewinkelten 100t-Schwerlastspitze |
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Bauherr des Windpark Dörenberg war die
Gesellschaft EBV zur Förderung regenerativer Energie.
Geplant war ursprünglich eine Bauzeit von 15 Tagen für alle 4 Türme. Aber
auch bei diesem Auftrag lief nicht alles planlos. Schon vor der Fertigstellung des ersten
Turmes bemerkten die KVN-Mitarbeiter eine gerissene Litze im Hauptseil der Kranraupe.
Von den 1200 m Kabellänge mussten 120 m entfernt und die Hakenflasche neu
eingeschert werden, bevor es weitergehen konnte. Fast 2 Tage fiel man im Zeitplan
zurück. Nachdem es in den ersten Tagen recht feucht und teilweise schlammig war,
trocknete der Acker zusehends ab. Dies verkürzte die Fahrzeit des Krans von mehr als
einem Tag auf etwa 2 Stunden zum zweiten Turm, da auf das zeitraubende Verlegen von
Baggermatten als Behelfsfahrweg verzichtet werden konnte. Nachdem zunächst damit
gerechnet wurde, dass einer der ansässigen Landwirte kein Einverständnis zur
Durchfahrung seines Ackers geben würde (auf dem Weg zu Turm 3), konnte in letzter
Minute doch noch eine Einigung erzielt werden, der Kran musste nicht zerlegt werden,
der Zeitplan war gerettet (Stand 18.10.2001).
Ansonsten schien die Planung nach meinen Beobachtungen recht gut zu klappen, kein
Wunder bei einem wohl eingespielten Team. Auch die Zusammenarbeit mit den Monteuren der
Türme klappte gut. Leider gab es im Verlauf der Arbeiten am ersten Turm einen
Unfall. Einer der Arbeiter im Turm tat einen Fehltritt und stürzte ab.
Glücklicherweise nur in sein Sicherungsgeschirr, trotzdem: Der Schock saß so tief,
dass der betroffene Arbeiter künftig nicht mehr „in den Turm klettert“,
er verließ im Anschluß an die Arbeiten das Montageteam, um innerhalb seiner Firma
andere Aufgaben zu übernehmen.
Von diesem Arbeitseinsatz der LR 1600 von KVN habe ich zusammen mit Markus Kretschmer
eine Bilder-CD erstellt. Auf ihr sind über 500 Bilder im jpg-Format gespeichert,
die meisten von ihnen in 2048x1536 Pixeln. Außerdem ist auch etwas Videomaterial
enthalten, das das Verfahren und Montieren der Raupe zeigt. Zu beziehen ist die CD zum
Preis von € 10,00
bei mir per Mail.